Niedersachsens Kultusministerin Julia Hamburg will die Berufsorientierung an Schulen verbessern. „Es gibt in vielen Schulen schon gute Modelle, aber eben nicht verlässlich an jeder Schule im Land“, stellte die Kultusministerin im IdeenExpo-Podcast fest.
Jetzt gehe es darum, gute Modelle sichtbar zu machen und dabei auch die Unterschiede in den Regionen zu beachten. Hamburg ist überzeugt: „Schema F in der Berufsorientierung funktioniert nicht.“
Aktuelle Erhebungen zeigten, dass sich viele Schülerinnen und Schüler nicht ausreichend orientiert fühlten. Es werde kritisiert, dass zu wenige Berufe konkret vorgestellt würden. „Das ist auf der anderen Seite heute aber auch kompliziert, weil es so viele Berufe gibt. Damit müssen wir lernen umzugehen“, sagte Hamburg. „Die Welt ist eben komplex, Schule muss den Umgang damit vermitteln. Wir können es nicht künstlich reduzieren.“
Arbeitsagentur empfahl ihr den Beruf der Pastorin
Die Kultusministerin sieht auch die Unternehmen selbst in der Pflicht. Die Erhebungen zeigten auch, dass sich die Frage von Praktikum und Unternehmensauftritt von der Lebensrealität junger Menschen entfernt habe. Man könne dabei eben nicht auf die Schule zeigen. Unternehmen müssten auch selbst attraktiv werden und sich an die Lebenswelten junger Menschen anpassen, um Fachkräfte gewinnen.
Im Gespräch mit IdeenExpo-Geschäftsführer Martin Brüning berichtete Julia Hamburg, dass sie als Jugendliche selbst beruflich unentschlossen war. „Ich hatte eine Phase, in der ich einmal Sängerin oder Schauspielerin werden wollte.“ Auch Lektorin und Diplomatin gehörte einmal zu den Berufswünschen. „Und die Arbeitsagentur hat mir damals empfohlen, Pastorin zu werden. Das fand ich unterhaltsam, weil nicht noch nicht einmal getauft war.“