Die Ziele bei Klimaschutz und Transformation der Wirtschaft dürfen laut Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies trotz des Fachkräftemangels zeitlich nicht gestreckt werden
„Nachlassen bei der Zeit – die Ausrede geht nicht“, sagte Lies in einem Podcast der IdeenExpo. Die Ziele seien nicht willkürlich gesetzt. Die Klimaziele müssten erreicht werden, bei der Transformation der Wirtschaft gehe es darum, Vorreiter für neue Technologien zu sein. Deshalb müssten in Bezug auf Fachkräfte alle vorhandenen Potenziale genutzt werden. „Finden wir eigentlich all diejenigen, die wir brauchen? Ignorieren wir nicht viele? Sind wir nicht noch extrem defizitorientiert?“, fragte Lies.
Bei der Suche nach Fachkräften hat Lies zufolge auch das Land Niedersachsen als Arbeitgeber noch viel zu tun. Viele Menschen hätten zum Beispiel noch gar keine richtige Vorstellung, was man eigentlich in einer Landesbehörde mache. „Auch wir müssen transparenter, wahrnehmbarer und attraktiver werden.“
Im Podcast spricht Lies, der Elektrotechnik an der Fachhochschule Wilhelmshaven studiert hat, auch über seinen eigenen Ausbildungsweg. Er sei im privaten Umfeld als junger Mensch gar nicht technisch geprägt worden, dennoch habe ihn Technik immer begeistert. „Die Faszination Technik hat mich umgetrieben. Mir war schon früh klar, dass ich etwas im Bereich Elektrotechnik machen möchte.“ Er habe sich auch in der Schule schon für Mathematik und Physik begeistern können.
Braucht die Politik mehr Ingenieure?
In der Politik trifft man in der Regel mehr Juristen. IdeenExpo-Geschäftsführer Martin Brüning führte das zu der Frage, ob der Politik mehr Ingenieure und weniger Juristen guttun würden. „Wir brauchen eine gute Mischung“, antwortete Lies diplomatisch. Juristische Kompetenz sei unglaublich wichtig, weil technische Lösungen am Ende auch umgesetzt werden müssten. „Aber eine Politik ohne Ingenieure wäre schon ein bisschen ärmer“, so der niedersächsische Wirtschaftsminister.