Runa Jörgens: „Es gibt immer einen zweiten Weg"

Kapitänin Runa Jörgens ist viele Jahre zur See gefahren, stand als Nautikerin auf der Brücke großer Containerschiffe. Später studierte sie noch Jura und arbeitet heute beim Deutschen Maritimen Zentrum in Hamburg. Sie sagt im IdeenExpo-Podcast – auch in Bezug auf ihre eigene Karriere: „Wir müssen in der Berufsaufklärung deutlich kommunizieren, dass es immer auch einen zweiten Weg gibt. Als Seeleute sind wir so gut ausgebildet, dass man immer auch den Job wechseln und zum Beispiel einen Beruf an Land ergreifen kann.“ Es gebe viele Chancen, im Leben auch immer einmal etwas anderes zu machen.

Den maritimen Bereich sieht Jörgens als äußerst zukunftsträchtige Branche. „90 Prozent des Warenverkehrs läuft über das Schiff. Und es ist gerade eine sehr interessante Zeit, weil wir uns in einem großen Umbruch befinden: Digitalisierung, Automation, neue Kraftstoffe. Junge Menschen können das genau jetzt mitentwickeln und Teil des Wandels sein.“ Mit IdeenExpo-Geschäftsführer Martin Brüning spricht Runa Jörgens im Podcast unter anderem über die 38 Ausbildungsberufe, die es in der maritimen Branche gibt – dabei geht es nicht nur um Berufe an Bord, sondern auch um zahlreiche Job-Möglichkeiten an Land.

Als Seeleute sind wir so gut ausgebildet, dass man immer auch den Job wechseln und zum Beispiel einen Beruf an Land ergreifen kann

Schon als Kind wollte Runa Jörgens gerne zur See fahren und war Feuer und Flamme, als sie mit acht Jahren im Radio hörte, dass Praktika auf Schiffen angeboten werden. „Damals teilte mir aber die Reederei mit, dass das erst mit 16 möglich sei“ erzählt Jörgens. Und so war sie dann mit 16 zum ersten Mal als Praktikantin auf dem Schiff unterwegs. „Es ging von Hamburg nach Ecuador, dort wurden damals noch Bananen in die Kartons geladen und in den Kühlraum gebracht.  Dann ging es über Irland zurück nach Hamburg.“ Auch wenn sie heute im Büro arbeitet, steht für Runa Jörgens fest: „Ich habe Seewasser in den Schuhen, und das wird auch immer so bleiben.“