Überall wird gerade über die Energiewende diskutiert – aber wer setzt sie am Ende um? „Eigentlich müssten die entsprechenden Studiengänge völlig überlaufen sein, sie sind es aber nicht“, stellt Prof. Dr. Ulrich Lüdersen im IdeenExpo-Podcast fest.
Seiner Ansicht nach fehlt der Teil des Erlebens, wie Technik wirklich funktioniert. Die Hochschule Hannover setzt unter anderem auf ein Energielabor. Von einer „Energiespielwiese, mit der man die unterschiedlichen Möglichkeiten der Energiewandlung darstellen kann“, spricht Lüdersen. „Es geht darum, Technik zu erleben und es nicht nur im Lehrbuch nachzulesen.“
Zugleich gehe es darum, Studierende schon viel früher die Praxis aufzuzeigen. „In meinen Studienzeiten hieß es immer: Durch die ersten vier, fünf Semester musst Du zunächst einmal durch. Das ist nicht schön, aber danach wird es spannend.“ Heutzutage hätten die Studierenden andere Ansprüche, und das könne er auch verstehen. Sven Andres, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät II in der Abteilung Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik ergänzt, junge Studierende bräuchten heute eine genauere Vorstellung und eine Zielrichtung. Es gehe auch darum, eine Idee davon zu bekommen, was man später nach dem Studium konkret arbeiten werde.
Es geht darum, Technik zu erleben und es nicht nur im Lehrbuch nachzulesen.
Lüdersen bricht im Podcast auch eine Lanze für die aktuelle Generation der Schülerinnen und Schüler. Sie könnten in den Hochschulen mit ihrem Schulwissen durchaus etwas anfangen und entwickelten sich sehr schnell weiter. In den Schulen brauche es aber feste und einheitliche Konzepte, um Schülerinnen und Schülern den weiteren Berufsweg aufzuzeigen. Derzeit gebe es hierbei noch viel zu große Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen. Andere Länder seien dabei schon weiter.